Bringt ein Fahrradstreifen in der Fuzo mehr Sicherheit?

Gruppe ULG/FDP bringt Antrag in den Rat der Stadt Gifhorn ein – ADFC ist skeptisch

Radeln in der Fußgängerzone: Jetzt bringt die Gruppe ULG/FDP einen Fahrradstreifen ins Gespräch. Cagla Canidar (Archiv)

Gifhorn. Radeln in der Fußgängerzone: Das Thema bleibt in Gifhorn ein Dauerbrenner. In den Stadtplanungsausschuss am kommenden Montag bringt die Gruppe ULG/FDP einen neuen Vorschlag ein.

Gruppensprecher Jürgen Völke beantragt, die „Einrichtung eines eingegrenzten Fahrradstreifens“ zu prüfen. In anderen Städten sei das längst üblich. Die Vorteile: Die Radfahrer bewegten sich in einem bestimmten Bereich, sie kämen sich dort mit den Fußgängern nicht mehr ins Gehege. Gleichzeitig würde die Innenstadt belebt. Die Sicherheit für Fußgänger werde zurzeit gefühlt „durch Zweiradfahrer beeinträchtigt, die mit teilweise hoher Geschwindigkeit die Fußgängerzone passieren“.

Ein Fahrradstreifen in der Fuzo? „Davon halte ich nichts“, sagt Wolfgang Harder vom Fahrradclub ADFC. „Wo will man den Streifen anlegen?“ Beispiel südliche Fußgängerzone zwischen Bodemannstraße und Ceka-Kaufhaus: viel zu schmal, winkt Harder ab. Weil die Radler in beiden Richtungen unterwegs seien, müsste der Streifen mindestens zwei Meter breit sein. Dann passe er nicht zwischen Hausfassaden sowie Blumenkübel und Schaukästen in der Mitte.

Grundsätzlich hat Harder nichts gegen Fahrradstreifen in Fußgängerzonen. „Ich kenne das zum Beispiel aus Nienburg. Da ist die Fuzo in der Mitte freigegeben – aber auch nicht so verbaut wie bei uns.“

Elke Wiegmann vom Seniorenbeirat, der sich für ein grundsätzliches Radfahrverbot in der Fuzo ausspricht, lehnt einen Radfahrstreifen nicht kategorisch ab. „Wenn dieser Streifen möglich ist, könnte er mehr Sicherheit bringen. Ob es machbar ist, weiß ich aber nicht.“

Harder schließt sich eher der Argumentation der Grünen an: Es dürfte kein Problem sein, die Fußgängerzone generell für Radfahrer frei zu geben, wenn alle Verkehrsteilnehmer gegenseitig Rücksicht nähmen. Auch er weist darauf hin, dass die Fußgängerzone für die Zweiradfahrer inzwischen die wichtigste innerstädtische Nord-Süd-Verbindung ist. Der Knickwall sei in absehbarer Zeit am Deutschen Haus dicht. Der Radweg entlang der Konrad-Adenauer-Straße für Verkehr in beide Richtungen eigentlich zu schmal und die Celler Straße sowieso viel zu gefährlich. rtm

AZ 28.02.18

 

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