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Kampfansagen der Unabhängigen

Alexander Jankowski verlässt die CDU. Neuling Patriz Brünsch fordert die Meiner Bürgermeisterin Ute Heinsohn-Buchmann heraus.

Rötgesbüttel Die Unabhängigen im Papenteich machten zwei überraschend klare Ansagen, als sie am Freitag ihr Personaltableau für die Kommunalwahl im September vorstellten. Der vieljährige CDU-Kommunalpolitiker Alexander Jankowski, 2016 noch Konkurrent der damals erfolgreichen unabhängigen Bewerberin Ines Kielhorn, schlägt sich auf die Seiten der Unabhängigen.

Jankowski will auf diesem neuen Ticket nicht nur Nachfolger des Schwülperaner Gemeindebürgermeisters Uwe-Peter Lestin (SPD) werden, sondern auch seine Mandate im Samtgemeinderat und im Kreistag behalten. Aus der CDU ist er Ende März ausgetreten. In der CDU-Kreistagsfraktion will er bis Ablauf der Wahlperiode weiter mitarbeiten, sofern das gewollt ist.

In der Gemeinde Meine fordert der Grasseler Bestatter Patriz Brünsch (38), durch Chorarbeit vielfältig vernetzt, die amtierende SPD-Bürgermeisterin Ute Heinsohn-Buchmann heraus. Die unabhängige Wählergemeinschaft Meine kappt damit die ohnehin seit längerem belastete Zusammenarbeit mit den Meiner Sozialdemokraten endgültig. Brünsch war vor 20 Jahren schon einmal als damals jüngster Ratsherr dabei, als Parteiloser auf der CDU-Liste.

Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn tritt mit Unterstützung der Unabhängigen für eine Wiederwahl an. Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann will ebenfalls weitermachen, sowohl im Gemeinderat als auch im Samtgemeinderat Papenteich. Auf Kontinuität setzen ferner der unabhängige Rötgesbütteler Kreistagsabgeordnete, Samtgemeinderatsherr und Ratsherr Frank Schlimme und sein Meiner Kollege Eberhard Stolzenburg.

Während die Unabhängigen in den Gemeinden Didderse und Vordorf bislang keine Kandidaten gefunden haben, stehe man mit unabhängigen Politikern der Gemeinde Adenbüttel noch in der Abstimmung, so Hermann Schölkmann. Dort gibt es zwei konkurrierende Gruppierungen jenseits der Parteien. Die Unabhängige Liste ULA, die die amtierende Bürgermeisterin Doris Pölig ausgeschlossen hatte, und die Gruppierung Gemeinsam für unsere Gemeinde GfG, die sich aus ehemaligen Christdemokraten rekrutiert.

Inhaltlich setzten die Unabhängigen nach eigener Wahrnehmung auf lokale Schwerpunkte ohne politische Ideologie. Schölkmann: „Wir wollen das Ohr am Bürger haben.“ In der Samtgemeinde solle der Meiner Grundschule zur Ganztagsbetreuung verholfen werden. Die Feuerwehr werde „auf hohem Level“ ausgerüstet. Das alte Meiner Gemeindezentrum solle geschlossen werden. Für die dort zurzeit angesiedelte Flüchtlingsarbeit „brauchen wir das Ding nicht“.

In Meine verkörpert das wortspielerische Motto „Meine Heimat, Meine Zukunft“ für Patriz Brünsch den Anspruch auf „lösungsorientierte Bürgernähe“. Die sei in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Die für Meine wichtige Baulandbewirtschaftung solle „nachhaltig“ gestaltet werden.

Alexander Jankowski setzt in Schwülper auf Offenheit in politischen Entscheidungen und Förderung der Vereinsarbeit.

 

Hermann Schölkmann will Rötgesbüttel mit Wachstum durch neue Baugebiete als Nummer drei unter den sechs Papenteich-Gemeinden etablieren. Die ambitionierte Dorferneuerung gebe die Arbeit bis 2026 vor: Eine Mensa, ein neues Feuerwehrhaus, ein neuer Sportplatz, ein neuer Park in der Dorfmitte, eine Seniorenwohnanlage.

GF Rundschau 17.04.21